Ach, diese Sänger. Zu dumm, dass sie so etwas wie das Aushängeschild einer Band sind. Schlagzeuger und Bassisten springen beizeiten ab, na und?! Aber nur wenige Bands können nach dem Auswechseln des Sängers / der Sängerin ihre Fanbasis halten (siehe Dodgy).
Nun steigt eklatanterweise Tim Booth aus der Band James aus. Er gab dies bekannt, bevor die Band auf Tour gehen wird. So nach dem Motto: ein letztes Mal halte ich es noch aus, aber dann ist Schluss. Ob es sich mit einem sich langsam senkenden Fallbeil entspannter auftreten lässt?
In einem Statement von Tim Booth auf der James Webpage bezeichnet er das vor wenigen Monaten veröffentlichte Album “Pleased To Meet You” als ihr bestes, und auch untereinander würde man sich besser denn je verstehen. Dann heißt es: “So why am I leaving? Well because I want to stop while we are on top. To leave great memories knowing that I feel proud of just about everything we have done.”
Diesen persönlichen Erfolg mag man anerkennen, es ist aber auch wahr, dass James von ihrem Label Island Records, das sie seit etlichen Jahren begleitet, schlicht gedroppt worden sind. “Pleased To Meet You” hatte einfach nicht den erhofften kommerziellen Erfolg, der einer ehemals chartversessene Band wie James zugebilligt worden war. Gerade in den für die Musikindustrie angespannten Zeiten wird eben “gedownsized”.
Andererseits, wenn man sich vor Augen hält, dass die Band seit 1983 überwiegend erfolgreich auf dem Musikmarkt präsent gewesen sind, ist es Tims gutes Recht, zu sagen, dass er nicht als Pop-Opa in die Geschichte eingehen will. Im Augenblick schreibt er angeblich an einem Drehbuch und, ist “looking forward to teaching creativity workshops, to act and create some new music.” Good luck von unserer Seite. Was die restlichen Mitglieder in Zukunft tun werden, und ob sie den Namen James weiter tragen werden, ist noch völlig ungeklärt.